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Wie wir unsere negative Selbstbewertung in innere Freude und Wohlbefinden verwandeln können.

Kennen Sie das – jemand macht Ihnen ein Kompliment oder lobt Sie und sie spielen das positive Feedback runter. Ach, das war ja nicht so schwierig - da gibt es viel bessere als ich – na, ich habe das auch schon besser hingekriegt – die haben ja gar keine Ahnung – ich bin doch gar nicht…

Menschen sind viel schneller bereit sich selbst schlecht zu reden, als ihre positiven Seiten und Leistungen zu anerkennen. An was denken Sie am Ende des Tages? Die vielen Dinge, welche nicht gut liefen, den verpassten Zug, den verschütteten Kaffee, die Absage eines Kunden, den kritischen Blick der Arbeitskollegin oder den wunderbaren, milden Herbsttag? In der Fachwelt wird von einer Negativitätsdominanz gesprochen. Rick Hanson Ph.D. beschreibt es so:

  • In einer Beziehung braucht es 5 gute Taten um eine einzige schlechte wieder wett zu machen.

  • Menschen strengen sich mehr an, um zu vermeiden 100 Franken zu verlieren, als um denselben Geldbetrag zu verdienen.

  • Schmerzhafte Erinnerungen bleiben tiefer im Gedächtnis als vergnügliche.

Warum ist das so? Unser Hirn hat die Eigenheit negative Erfahrungen wie mit Klett festzuhalten und gute wie auf einer Teflon Fläche abblitzen zu lassen. Dadurch intensivieren sich unsere negativen Erwartungen, unser Selbstwert sinkt und Ängsten wird der perfekte Nährboden bereitet. Dabei kann man sich ein Fussballfeld oder eine hübsche Blumenwiese vorstellen, welche immer an derselben Stelle überquert wird. Schon bald entsteht ein fester Pfad, welcher sich zunehmend verbreitert und automatisch genutzt wird. Somit vergessen oder ignorieren wir, dass es noch andere Wege geben könnte, weil diese schlicht kein Bestandteil unserer Landkarte sind. Hier bietet die NLP Therapie mit der ersten NLP Grundannahme eine wertvolle Hilfestellung:


Die Landkarte ist nicht das Gebiet. Menschen haben aufgrund ihrer Erlebnisse unterschiedliche Vorstellungen der Welt. Keine dieser Vorstellungen stellt jedoch die Welt korrekt und vollständig dar. Menschen reagieren nicht auf die Realität selbst, sondern auf Abbildung ihrer eigenen Realität.


Dies bedeutet, dass wir die Realität des erlebten durch negative Glaubenssätze, hinderliche Werte, und einseitige Wahrnehmung verzerren, verallgemeinern oder ignorieren. Oft lassen wir den Film unserer negativen Erlebnisse oder Ängste wie im besten 3D Kino mit beeindruckender Dolby Surround-Anlage immer und immer wieder ablaufen. Mit der entsprechend düsteren Farbe und passenden Musik unterlegt wird jede harmlose Szene zum Gruselkabinett. Es sei denn wir lernen selber der Regisseur unseres eigenen inneren Filmes und somit ein Schöpfer unseres Lebens zu werden. So wie wir gelernt haben innere Bilder schwarz zu malen, negative Selbstgespräche wie mit einem Sprung in der Schallplatte zu wiederholen oder den Kloss in der Kehle zu spüren, können wir uns auch neue Regieanweisungen verpassen. Dabei spielt es interessanterweise keine Rolle, ob sie das tatsächlich erleben, oder sich dies nur vorstellen. Hier ein paar Beispiele, wie Sie Ihre innere Wahrnehmung verändern können:


  • So können Sie sich beispielswiese aus dem Bild/Film herausbewegen und diesen von aussen betrachten. Das bedeutet, Sie sehen sich selbst auf dem Bild/Film und nicht mehr durch Ihre eigenen Augen. Meist nimmt die Intensität des erlebten dadurch bereits ab.

  • Bei vielen Menschen verändert sich die Bedrohung/Bedeutung eines inneren Bildes, wenn dieses aufgehellt und mit Farbe versehen wird.

  • Zusätzlich kann ein negatives Bild verkleinert und weggeschoben werden, so dass es weiter entfernt ist.

  • Bei negativen Selbstgesprächen oder innerlichem Hören eines belastenden Dialoges hilft es oftmals die Stimme leiser zu stellen, ein Lachen hinzuzufügen oder das Gesagte in ein Lied oder eine Mikey Mouse Stimme zu verwandeln.

  • Negative körperliche Empfindungen können sich durch Bewegung, Wärme oder Entspannung zum positiven verändern.


Im NLP Coaching, so wie sie von Richard Bandler hervorgebracht wurde, spricht man hier von der Veränderung der Submodalitäten.

Eine weitere Möglichkeit, negative Selbstbeurteilung zu stoppen ist das NLP Reframing. Dabei wechseln Sie die Perspektive und verleihen dem Geschehenen einen neuen Rahmen. Hier ein paar Beispiele:


  • Die jugendliche Tochter verhält sich der Mutter gegenüber garstig. Reframing: ‚Bin ich froh, kann sie sich wehren, wenn sie abends alleine unterwegs ist kann sie für sich einstehen.‘

  • Ein Mitarbeiter bildet sich extern weiter. Beim Studieren des neuen Stoffes sagt er zu sich: ‚Mensch bin ich dumm, ich arbeite in diesem Gebiet und hatte bisher keine Ahnung von dieser Materie.‘ Reframing: ,Hmm, das ist ja äusserst interessant, was ich hier lerne. Bin ich froh, kann ich meinen Horizont erweitern.‘

  • Die Kinder schreien beim Spielen herum und Zuhause geht es wieder mal viel zu laut zu und her. Die Eltern ärgern sich über den Lärm und sind genervt. Reframing: ‚Wie schön haben wir aufgeweckte Kinder, die so viel Leben ins Haus bringen. Ich bin um jeden Tag dankbar wo sie noch zuhause wohnen.‘

  • Meine Freunde meinen ich wäre ein übertriebener Perfektionist. Das stresst mich, weil ich denke, dass sie Recht haben. Reframing: ‚Meine Arbeitskollegen können sich glücklich schätzen mich im Team zu haben, weil ich gut bin, um top Qualität zu liefern und alle Fehler finde.‘

Und zu guter Letzt können wir unser Hirn darin üben und programmieren uns gut zu fühlen. Der Neuropsychologe Donald Hebb hat diesen Satz schon 1949 zu ersten Mal zitiert:


‘Neurons that fire together, wire together.’


Was bedeutet, je öfters unsere Neuronen im Hirn bei jeglichen Tätigkeiten oder Wahrnehmungen feuern, desto stärker werden sich diese verbinden und feste neurale Strukturen bilden. Bei jeder Wiederholung wird dieser Prozess effizienter und tiefer.


Wie wäre es, wenn Sie diese Tatsache für Ihre positive persönliche Weiterentwicklung nutzen könnten? Rick Hanson Ph.D. hat diese Technik tausendfach erprobt. So können Sie das Gute zu einem festen Bestandteil Ihrer Selbst machen:


  1. Suchen Sie mehrmals am Tag (ca. 5 Mal) nach kleinen positiven Erlebnissen, Gefühlen, schönen Dingen und Umständen, die Ihnen gut gelungen sind, die Sie glücklich machen und für die Sie dankbar sein können. Insbesondere vor dem Schlafengehen ist ein sehr günstiger Zeitpunkt für dieses Ritual, weil unser Hirn dann besonders offen fürs Lernen ist. Das können ganz kleine Dinge sein. Der Blick in die Natur, gutes Essen, ein Lächeln, etwas wurde erledigt oder ein erhebendes Gespräch. Erlauben Sie sich, sich gut zu fühlen, sobald ein solcher Moment auftritt. Verweilen Sie jedes Mal ungefähr 30 Sekunden in diesem positiven Gefühl, damit sich die neuronalen Verbindungen stärken und der Zustand zur Gewohnheit werden kann.

  2. Bei manchen Menschen entstehen an dieser Stelle Widerstände. Diese können sich vielfältig ausdrücken. Ich habe es nicht verdient glücklich zu sein – ich bin nicht gut genug, um glücklich zu sein - wie kann ich glücklich sein, wenn andere leiden – verliere ich dann meine Motivation, mich weiter zu entwickeln - darf ich immer glücklich sein, oder gilt dies als Blasphemie? Diese Übung erfüllt auch bei solchen Einwänden ihren Zweck. Doch ist es ratsam in einer NLP Therapie an der Auflösung dieser Blockaden zu arbeiten.

  3. Es ist wichtig, diese positiven Erfahrungen auch richtig zu geniessen und sich nicht ablenken zu lassen. Dieser Zustand sollte ganz entspannt 20-30 Sekunden ohne Unterbrechung andauern. Oftmals handelt es sich bei guten Erfahrungen um keine aussergewöhnlichen oder euphorischen Zustände. Dies ist auch gar nicht notwendig. Es ist hingegen wichtig, dieses Gefühl mit dem gesamten Körper und allen Sinnen aufzunehmen. Sie sehen innerlich das schöne Erlebnis, hören innerlich die Geräusche, Stimmen, Musik dazu und nehmen das Gefühl in Ihrem Körper wahr und verstärken es. Vielen Menschen hilft es sich vorzustellen, wie ein warmes, goldenes Licht den ganzen Körper erfüllt und mögliche dunkle Stellen erstrahlen lässt. Andere bevorzugen das angenehm wohlige Gefühl im Brustraum, das sich beim Trinken einer heissen Schokolade an einem frostigen Tag im Winter ausbreitet. Oder Sie stellen sich einen Diamanten in Ihrem Herzen vor, welcher immer mehr von seinem Staub verliert und seine klare, strahlendende Natur Stück für Stück zum Vorschein kommt.


Je öfters Sie solch positive Zustände in sich ausdehnen, desto wohler fühlen Sie sich. Wie ein Tropfen, der in sich keine offensichtliche Kraft hat – doch durch regelmässiges Tropfen (Anwendung) höhlt er ganze Steine aus. Dadurch erschaffen Sie ein dauerhaftes Glücksgefühl und Resilienz. Sie geniessen mehr emotionale Unabhängigkeit von äusseren Einflüssen, fühlen sich ausgeglichener, widerstandsfähiger, inspirierter und gewinnen mehr innere Freiheit.

Die Art und Weise wie wir mit anderen und uns selbst kommunizieren bestimmt letztendlich die Qualität unseres Lebens.

Anthony Robbins

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